10 einfache Massnahmen zum Senken der Luftfeuchtigkeit
Bei den hier vorgestellten Tipps handelt es sich grösstenteils um Hausmittel und leicht umsetzbare Massnahmen, um die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden zu reduzieren. Viele von ihnen lassen sich problemlos miteinander kombinieren, probieren Sie es aus!
Hohe Luftfeuchtigkeit erkennen Sie an beschlagenen Fensterscheiben oder Spiegeln, feuchten Wänden oder Schimmelbildung. Wenn es in Ihrem Zuhause längerfristig zu feucht ist oder sogar Ihre Gesundheit und die Wohnung Schaden nehmen, sollten Sie nach den Ursachen suchen. Informieren Sie den Vermieter oder die Gebäudeversicherung, denn möglicherweise weist das Gebäude bauliche Mängel auf. Über den folgenden Link finden Sie eine Übersicht über den empfohlenen Luftfeuchtigkeitsbereich in unterschiedlichen Zimmern.
Tipp 1: Lüften Sie mehrmals pro Tag kurz mit Durchzug oder Stosslüften
Bei trockenem Wetter bietet sich das Lüften natürlich an, um einen Teil der überschüssigen Luftfeuchtigkeit nach draussen zu befördern. Darüber hinaus hat die frische Luft aber auch weitere positive Wirkungen für Sie und Ihre Mitbewohnerinnen und Mitbewohner: Sie ersetzt verbrauchten Sauerstoff und verringert die Konzentration von Krankheitserregern in der Raumluft.
Im Winter ist es sinnvoll, drei- bis fünfmal pro Tag während ein paar Minuten die Fenster zu öffnen, wenn Sie zu Hause sind. Wenn Sie den Tag auswärts verbringen, reicht es aus, am Morgen nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Schlafengehen kurz zu lüften. Die grösste Wirkung erzielen Sie dabei mit Durchzugslüften, also dem vollständigen Öffnen von mindestens zwei Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten. Die geringste Wirkung hat das Dauerlüften mit Fenstern in Kippstellung, das zu einer Auskühlung des Zimmers und zu höheren Heizkosten führt.
An heissen und trockenen Sommertagen sind üblicherweise die frühen Morgen- und die späten Abendstunden am besten zum Lüften geeignet. Die Fenster können Sie dann auch problemlos etwas länger als nur ein paar Minuten offenlassen. Auch hier gilt, dass Lüften mit Durchzug wirkungsvoller ist als Stosslüften nur auf einer Seite der Wohnung. Ein Fenster in Kippstellung bietet sich im Sommer vor allem während des Schlafens an, um die beim Atmen entstehende Feuchtigkeit auszugleichen.
Tipp 2: Duschen Sie kurz und lauwarm oder kalt
Beim Duschen entsteht viel Wasserdampf, deshalb können Sie mit einer kürzeren Dauer und einer tieferen Wassertemperatur schon viel bewirken. Damit sich die erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht verteilt, schliessen Sie am besten die Badezimmertür während des Duschens. Nachher brauchen Sie nur das Badezimmer zu lüften, um wieder ein ideales Raumklima herzustellen. Trocknen Sie noch feuchte Fliesen, Fugen und Dichtungsstellen mit einem Lappen oder Gummischaber, um der Bildung von Schimmel in den Silikonfugen vorzubeugen.
Tipp 3: Reduzieren Sie den Wasserdampf beim Kochen
Wie beim Duschen im Badezimmer, bildet sich auch beim Kochen in der Küche Wasserdampf. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie ihren Pfannen und Töpfen Deckel aufsetzen. Nutzen Sie auf jeden Fall auch den Dunstabzug und achten Sie darauf, ob er nach dem Abluft- oder dem Umluftprinzip arbeitet. Das Abluftsystem reinigt die Luft und führt sie nach draussen, während das Umluftsystem sie nach der Reinigung in die Küche zurückleitet. Im letzteren Fall empfehlen wir Ihnen, nach dem Kochen jeweils kurz zu lüften.
Tipp 4: Trocknen Sie Ihre Wäsche im Freien
Nutzen Sie schönes Wetter möglichst oft, um gewaschene Kleidung und andere Textilien draussen aufzuhängen. Viele Gärten sind zu diesem Zweck mit einer Bodenhülse für eine Wäschespinne ausgestattet. Sogar im Winter können Sie an trockenen Tagen Ihre Wäsche im Freien trocknen, es dauert einfach etwas länger als in den wärmeren Jahreszeiten. Wenn Sie mal keine andere Wahl haben, als die Wäsche in Ihren Wohnräumen zu trocknen, achten Sie darauf, dass die Luft dort gut zirkuliert. Regennasse Kleidung hängen Sie zum Trocknen am besten im Badezimmer auf, da dieses für eine höhere Luftfeuchtigkeit ausgelegt ist als die übrigen Räume.
Falls Sie keine Möglichkeit haben, Ihre Kleidungsstücke draussen oder in einem Trocknungsraum aufzuhängen, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag:
Tipp 5: Stellen Sie Schalen mit Salz- oder Reiskörnern auf
Salz und Reis nehmen Feuchtigkeit auf und eignen sich daher gut als Hausmittel bei zu feuchter Raumluft. Platzieren Sie eine oder mehrere damit gefüllte Schalen an Orten, an denen die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Kontrollieren Sie regelmässig, ob die Reis- oder Salzkörner viel Feuchtigkeit aufgenommen haben und ersetzt werden müssen. Als Alternativen können Sie auch Katzenstreu oder Entfeuchtungsgranulat nutzen. Bei letzterem handelt es sich meistens um Calciumchlorid, das zwar ungiftig ist, aber in seltenen Fällen Haut oder Augen reizen kann. Es gibt auch Luftentfeuchter mit Entfeuchtungsgranulat, die keinen Strom benötigen.
Tipp 6: Wählen Sie genügsame Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen haben grösstenteils positive Auswirkungen auf das Raumklima. Natürlich gibt es aber auch zwischen ihnen teilweise bedeutende Unterschiede. So gibt eine Pflanze, die viel Giesswasser benötigt, in der Regel einen grossen Teil davon wieder an die Raumluft ab. Umgekehrt hat eine Pflanze mit geringem Wasserbedarf nicht viel Feuchtigkeit übrig, die sie wieder loswerden könnte. Indem Sie von "durstigen" auf "genügsame" Zimmerpflanzen umsteigen, senken Sie also unter Umständen die Luftfeuchtigkeit. Ein paar Beispiele für genügsame Zimmerpflanzen sind Aloe Vera, Birkenfeige, Bogenhanf, Dickblatt, Drachenbaum, Echeverien, Geldbaum (Pfennigbaum), Glücksfeder und natürlich Kakteen.
Übrigens: Im Sommer halten es die meisten Zimmerpflanzen auch problemlos auf dem Balkon oder im Garten aus. Stellen Sie also in der warmen Jahreszeit ruhig die grössten Feuchtigkeitsproduzenten nach draussen. Es kann bereits einen Unterschied machen, wenn Sie Ihre Pflanzen statt in einem einzigen Raum in mehreren und möglichst trockenen Zimmern verteilen.
Tipp 7: Lassen Sie der Luft Platz zum Zirkulieren
Damit sich die Luftfeuchtigkeit gut verteilt und nicht an bestimmten Orten sammelt, muss die Luft zirkulieren können. Grosse Möbel direkt an der Wand behindern diese Luftzirkulation. Besonders wichtig ist dieser Umstand bei älteren Gebäuden, die keine optimale Wärmeisolation aufweisen. Vor allem die Aussenwände des Hauses sind betroffen, da dort der mögliche Temperaturunterschied zwischen innen und aussen am stärksten zur Geltung kommt. Lassen Sie am besten ein paar Zentimeter Abstand zur Wand frei, wenn Sie grössere Möbel an der Innenseite einer solchen Aussenwand aufstellen. Grosse Bilder können Sie beispielsweise mittels Korkscheiben oder ähnlicher Platzhalter mit etwas Abstand zur Wand aufhängen.
Tipp 8: Stellen Sie Waschmaschine und Wäschetrockner in einem separaten Raum auf
Trotz guter Dichtungen geben Waschmaschinen und Tumbler bei der Verwendung etwas Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Stellen Sie die Geräte daher wenn möglich in einen separaten Trocknungsraum, den Sie gut lüften können. Als Alternative bietet sich das Badezimmer an, das für eine höhere Luftfeuchtigkeit ausgelegt ist als ein Wohn- und Schlafzimmer. Achten Sie insbesondere beim Kauf eines Kondensations-Wäschetrockners auf eine hohe Kondensationseffizienz bzw. einen geringen Feuchtigkeitsverlust.
Tipp 9: Decken Sie Aquarien und Terrarien zu
Je grösser Ihr Aquarium oder die Wasserstelle Ihres Terrariums ist, umso mehr Wasserdampf geht regelmässig in die Raumluft über. Neben regelmässigem Lüften bietet auch eine Abdeckung einen gewissen Schutz vor Schäden oder Schimmelbefall wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit. Andererseits kann sie die Temperatur im Aquarium leicht erhöhen. Ausserdem sollten Sie die meistens durchsichtigen Abdeckplatten regelmässig reinigen.
Tipp 10: Setzen Sie einen elektrischen Luftentfeuchter ein
Falls Ihnen die vorhergehenden Vorschläge nicht oder nur wenig helfen, scheint der Einsatz eines Elektrogerätes gerechtfertigt zu sein. Ein strombetriebener Luftentfeuchter ist zwar nicht die günstigste, aber auf jeden Fall eine sehr wirkungsvolle Massnahme gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit. Die meisten elektrischen Luftentfeuchter stellen Ihnen verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und Betriebsmodi zur Auswahl. Einige arbeiten automatisch oder lassen sich mit einer Timerfunktion oder über eine App steuern. Andere sind mit Transportrollen oder einem Anschluss für den direkten Abfluss des Kondenswassers ausgestattet. Auch Kombigeräte sind erhältlich, die die Luft nicht nur entfeuchten, sondern gleichzeitig reinigen. Unser Ratgeber zur Auswahl eines Luftentfeuchters informiert Sie über die unterschiedlichen Gerätearten sowie Funktions- und Ausstattungsmerkmale. Sie finden dort auch Hinweise zur benötigen Leistung des Geräts hinsichtlich der Grösse des Raumes, den es entfeuchten soll.
Interessieren Sie sich auch für Ideen, wie Sie die Luftfeuchtigkeit zu Hause steigern können? Falls ja, empfehlen wir Ihnen unsere 10 Tipps zum Erhöhen der Luftfeuchtigkeit.
Lesen Sie hier, was Sie für ein optimales Raumklima tun können
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