Schweizer Destillerien: Mehr als nur Kirsch
Vodka, Whisky, Gin, zahlreiche Fruchtbrände und natürlich der sagenumwobene Absinth: Schweizer Destillerien produzieren eine grosse Bandbreite verschiedener Spirituosen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige der bekanntesten Brennereien aus unserem Land vor.
Während des gesamten 20. Jahrhunderts beschränkte sich die Auswahl an Schweizer Spirituosen vor allem auf Frucht- und Obstbrände. Denn von 1886 bis 1999 durfte in der Schweiz kein Schnaps aus Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Kartoffeln hergestellt werden. Damit sollte ursprünglich dem Alkoholismus entgegengewirkt werden, der sich mit der Industrialisierung stark verbreitet hatte.
So war es bis fast ins 21. Jahrhundert nicht möglich, in der Schweiz Spirituosen wie Whisky oder Vodka zu produzieren. Mit der Aufhebung dieses Verbots explodierte das Angebot förmlich. Neue Anbieter kamen auf den Markt und Alteingesessene erweiterten ihr Sortiment um die nun legalen Brände.
Diwisa
Eine dieser Alteingesessenen ist die DiWiSA, kurz für Distillerie Willisau SA, gegründet 1918. Seit über 100 Jahren produziert sie hochwertige Obstbrände und ist auch Importeur zahlreicher bekannter Marken wie Jägermeister, Sierra Tequila und Glenfarclas Whisky. 2003 stieg DiWiSA mit dem allerersten Vodka aus Schweizer Produktion in den Markt ein: Xellent. Wenig später folgte der Trojka Vodka – heute der wohl bekannteste Schweizer Vodka, der auch international erfolgreich ist. Und 2018, pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum, begann man in Willisau auch mit der Whiskyherstellung.
- Alkoholgehalt: 37.5 %
- Produkttyp: Pflaumen
- Anzahl Stück: 1
- Ernährungsweise: keine Angabe
- Inhalt pro Einheit: 0.7 l
Artikel-Nr. 826279- Bio: Nein
- Produkttyp: Klassischer Vodka
- Anzahl Stück: 1 Stück
- Produktionsland: Schweiz
- Inhalt pro Einheit: 0.7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Artikel-Nr. 826262- Produkttyp: Frucht
- Anzahl Stück: 1 Stück
- Ernährungsweise: Vegetarisch, Vegan
- Inhalt pro Einheit: 0.7 l
- Alkoholgehalt: 17 %
Artikel-Nr. 848772
Langatun
Apropos Whisky: Fans des Gerstenbrandes dürfte Langatun ein Begriff sein. Die Geschichte dieser Destillerie beginnt 1857 auf einem Bauernhof. Zunächst wurden Fruchtbrände destilliert, wenig später kam eine Bierbrauerei in Langenthal BE dazu. Bereits 1999, kurz nachdem das Brennverbot aufgehoben wurde, produzierte Langatun den ersten Whisky, der 2005 als «Old Deer» auf den Markt kam. Seither haben die Langenthaler das Whisky-Portfolio stark ausgebaut und bieten heute auch Gin, Vodka, Rum und diverse Liköre an.
Destillerie Locher
Über Schweizer Whisky kann man eigentlich nicht sprechen, ohne die Destillerie Locher zu erwähnen. Die Brennerei aus Appenzell hat einen ähnlichen Werdegang wie Langatun – gegründet 1886, Whiskyproduktion seit 1999 – und ist heute bekannt für ihren Säntis Malt Whisky. Die erste Abfüllung wurde schon 2002 verkauft. Somit ist der Säntis Malt der erste Schweizer Whisky überhaupt. Es folgten zahlreiche weitere Abfüllungen und auch Preise an internationalen Wettbewerben. Eine Besonderheit der Appenzeller ist die Reifung in ehemaligen Bierfässern, die dem Whisky besondere Geschmacksnoten verleiht.
Appenzeller Alpenbitter
Wir bleiben gleich im Appenzell, bei einem mindestens ebenso renommierten Namen. 1902 eröffnete Emil Ebneter eine Spirituosenhandlung und produzierte den Alpenbitter, dessen Rezeptur mit 42 Kräutern sich bis heute nicht verändert hat. Schon bald erweiterte er seine Produktionsanlagen und gründete die Firma, die heute als Appenzeller Alpenkräuter AG bekannt ist. Das markante Berggasthaus Aescher-Wildkirchli am Alpstein ist seit 1960 das Erkennungszeichen auf dem Etikett. Neben dem Alpenbitter bietet das Familienunternehmen auch diverse andere Spirituosen und Liköre an.
- Produkttyp: Bitter
- Anzahl Stück: 1 Stück
- Ernährungsweise: keine Angabe
- Inhalt pro Einheit: 1 l
- Alkoholgehalt: 29 %
Artikel-Nr. 985550- Bio: Nein
- Produkttyp: Aromatisierter Vodka
- Anzahl Stück: 1 Stück
- Produktionsland: Schweiz
- Inhalt pro Einheit: 0.7 l
- Alkoholgehalt: 20 %
Artikel-Nr. 985689- Bio: Nein
- Produkttyp: Dry Gin
- Anzahl Stück: 1 Stück
- Produktionsland: Schweiz
- Botanical: Wacholder
- Inhalt pro Einheit: 0.7 l
Artikel-Nr. 985551
Distillerie Studer
Auch die Distillerie Studer aus dem Luzerner Entlebuch blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Sie ist in fünfter Generation in Familienbesitz. Nach rund 120 Jahren der Fruchtbrandproduktion nahm auch sie die Liberalisierung 1999 zum Anlass, das Sortiment zu erweitern. Seit 2005 gehören diverse Liköre, Rums, Gins und auch ein Absinth zum Angebot. Prominentestes Aushängeschild der Luzerner ist die Matterhornflasche mit Goldflitter, die für diverse Abfüllungen zum Einsatz kommt.
Humbel
Humbel ist eine Top-Adresse für Fruchtbrände, insbesondere Kirsch. Rund 20 verschiedene Kirsch-Abfüllungen gibt es aktuell. Sämtliche anderen erdenklichen Frucht- und Obstbrände werden natürlich auch angeboten, ebenso wie eine kleine, aber feine Auswahl an importierten Spirituosen. Und auch Humbel produziert einen eigenen Gin, den «Clouds». Als Besonderheit bietet die Aargauer Destillerie die sogenannte Lohnbrennerei an: Man kann Früchte aus dem eigenen Garten mitbringen und Humbel destilliert daraus einen Schnaps für die Heimbar.
Kübler
Eine besondere Geschichte ist die des Absinths. Mitte des 18. Jahrhunderts im Val-de-Travers (heute Kt. Neuenburg) entwickelt, mauserte er sich rasch zum Getränk der Wahl für französische Aristokraten und Denker. Im Jahr 1863 begann die Firma Kübler mit der Herstellung der «grünen Fee».
Damals stand der Absinth im Verdacht, für verschiedene Krankheiten wie etwa Tuberkulose oder Epilepsie verantwortlich zu sein. Abstinenzbewegungen und französische Weinproduzenten versuchten lange Zeit, ihn verbieten zu lassen – aus unterschiedlichen Motiven. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren sie schliesslich erfolgreich: Diverse europäische Länder untersagten Herstellung und Konsum der Wermutspirituose, darunter auch die Schweiz im Jahr 1910.
Ab da fokussierte sich Kübler auf andere Spirituosen und bot auch Absinth-Alternativen an. 2003 wurde schliesslich das Verbot hierzulande aufgehoben – Kübler besann sich auf seine Wurzeln und nahm die Produktion nach altem Familienrezept wieder auf.
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