7 Dinge, die E-Bike Neulinge wissen sollten

In diesem Beitrag sagen wir Ihnen, was Sie als E-Bike-Neuling wissen sollten Dabei legen wir den Fokus auf die 25 km/h schnellen E-Bikes. Denn für diese gelten weniger strenge Gesetze als für die 45 km/h schnellen E-Bikes.

Licht ist obligatorisch – auch am Tag

Seit April 2022 gilt: E-Bikes müssen sowohl am Tag als auch bei Nacht mit Licht unterwegs sein. Dadurch sollen Unfälle vermieden werden. Das soll die Zahl der Unfälle senken. Gemäss einer Studie aus Dänemark ist an der Theorie auch etwas dran: Die Studie kam zum Schluss, dass jeder 5. Unfall verhindert werden kann, wenn Velofahrer auch bei Tag mit Licht fahren.

Eine besondere Velolampe ist nicht notwendig – die Lampe sollte jedoch bei Nacht und guter Witterung auf 100 m sichtbar sein. Die Hersteller geben leider nicht bei all ihren Lampen an, wie weit diese sichtbar sind. Am Ende dieses Beitrags haben wir Ihnen deswegen eine Auswahl an Lampen zusammengestellt, die dieser Anforderung gerecht werden.

Weitere Informationen zur Licht-Pflicht finden Sie in unserem Blogartikel.

Helm ist nicht obligatorisch – aber sinnvoll

Ja: Der Helm ist auf dem E-Bike nicht vorgeschrieben – ausser bei den 45 km/h schnellen E-Bikes. Für diese gelten aber ohnehin ein paar zusätzliche Gesetze.

Dennoch: Zu Ihrer eigenen Sicherheit empfehlen wir das Tragen eines Velohelms in allen Fällen. Neben sportlichen Helmen für Downhill und Mountainbike finden Sie bei uns auch Modelle, die im Alltag – zum Beispiel beim Pendeln oder im Stadtverkehr – eine gute Falle machen.

Versicherung ist nicht obligatorisch – aber möglich

Ähnlich wie beim Helm gelten für die schnellen E-Bikes andere Regeln als bei den langsamen. Bei den 45 km/h schnellen E-Bikes ist eine Haftpflichtversicherung obligatorisch. Diese kommt für Schäden auf, die Sie allenfalls mit dem E-Bike verursachen. Für die langsamen E-Bikes ist die Haftpflichtversicherung nicht obligatorisch. Weil bei den langsamen E-Bikes der administrative Aufwand kleiner ist als bei den 45 km/h E-Bikes, bieten wir derzeit auch nur die 25 km/h schnellen E-Bikes an.

Für die E-Bikes aus unserem Shop bieten wir zudem eine Vollkaskoversicherung an. Diese deckt beispielsweise Schäden am E-Bike, die von aussen entstanden sind – wie bei einem Sturz. Die Versicherung übernimmt somit Kosten, die durch die normale Garantieleistung nicht gedeckt sind. Wie Sie die Versicherung abschliessen können und weitere Infos zur Versicherungsleistung, finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

Kette regelmässig reinigen

Allgemein gilt: Wenn Sie Ihr E-Bike regelmässig pflegen und sauber halten, wird es länger und zuverlässiger funktionieren. Wie Sie Ihr E-Bike ganz einfach sauber halten, ohne die Elektronik zu beschädigen, erfahren Sie in diesem Ratgeber von uns.

Auf einen Teil des Bikes sollten Sie besonderes Augenmerk legen – nämlich auf den Antrieb. Dieser umfasst die Velokette und die Zahnräder. Durch den Motor wirken stärkere Kräfte auf den Antrieb eines E-Bikes als auf den Antrieb eines normalen Velos. Wenn sich an der Kette Staub und Schmutz ansammelt, sorgt das für Reibung, was der Kette und den Zahnrädern zusetzt. In extremen Fällen kann sich die Lebensdauer der Kette und der Zahnräder halbieren. Beides beim Fachmann ersetzen zu lassen, kann wiederum bis zu 500 Franken kosten.

Deswegen: Reinigen Sie die Kette und die Zahnräder regelmässig und tragen Sie anschliessend ein passendes Kettenöl auf. Und wenn Ihre Kette doch mal zu stark verschlissen ist, haben wir für Sie eine Anleitung erstellt, die Ihnen beim Wechseln der Kette hilft.

Achtgeben beim Akku lagern

Wussten Sie, dass der E-Bike-Akku bei falscher Lagerung kaputt gehen kann? Und damit ist nicht gemeint, dass der Akku an Leistung verliert, sondern dass er gar nicht mehr aufgeladen werden kann.

Dieser Fall kann eintreten, wenn Sie den Akku mit 0% Ladung einlagern und länger nicht brauchen. Denn auch wenn ein Akku nicht gebraucht wird, entlädt er sich – das nennt sich Selbstentladung. Wenn Sie den Akku nun mit 0% einlagern und länger nicht brauchen, tritt die Tiefenentladung ein und die schädigt den Akku.

• Wenn Sie den Akku längere Zeit nicht benötigen, sollten Sie folgendes tun:
• Nehmen Sie den Akku aus dem E-Bike.
• Bewahren Sie den Akku an einem trockenen Ort auf, bei ca. 15 °C.
• Stellen Sie sicher, dass am Lagerort keine hohen Temperaturschwankungen auftreten.
• Lagern Sie den Akku mit ca. 70% Akkuladung ein.
• Überprüfen Sie die Akkuladung alle paar Monate.
• Stellen Sie sicher, dass die Akkuladung nicht unter 30% fällt.

Damit Ihr Akku möglichst lange hält, sollten Sie zudem folgendes befolgen:

• Entladen Sie den Akku zwischendurch auf 0%, laden Sie den Akku anschliessend wieder auf.
• Lagern Sie den Akku niemals mit 0% ein.
• Laden Sie den Akku nicht jedes Mal auf 100% auf.

Tipp: Damit die Kontakte am E-Bike während der Lagerung nicht oxidieren und korrodieren, sollten Sie sie schützen. Tragen Sie hierfür etwas technische Vaseline oder Batteriepflegespray auf die Kontakte der Akkubuchse am E-Bike auf.

Sie können die Reichweite aktiv beeinflussen

100 km – mit ungefähr dieser Distanz preisen die meisten Hersteller die Reichweite Ihrer E-Bikes an. Tatsächlich handelt es sich hierbei eher um Laborwerte als um die effektive mögliche Reichweite der heutigen E-Bikes.

Wie weit Sie tatsächlich kommen, hängt von vielen Faktoren ab. Je nach Umgebung, Fahrstil und weiteren Bedingungen kann die tatsächliche Reichweite eines vermeintlichen 100-km-Elektrovelos gar auf 20 km Reichweite sinken.

Wenn Sie sehr lange Touren planen, auf denen Sie Ihr E-Bike länger nicht laden können, ist der einfachste Trick: Besorgen Sie sich einen Zusatzakku. Dadurch verdoppeln Sie die Reichweite auf einen Schlag.

Doch Sie haben noch andere Möglichkeiten, wie Sie mit dem E-Bike weiterkommen. Die wichtigsten sind:

• Leicht bleiben
  Nehmen Sie keinen unnötigen Ballast mit.
  Je leichter Sie unterwegs sind, desto mehr Kilometer fahren Sie.
• Viel treten
  Bei einer hohen Trittfrequenz vergrössert sich die Reichweite.
  Ideal sind 60 bis 70 Umdrehungen pro Minute
• Effizient fahren
  Fahren Sie möglichst geschmeidig.
  Vermeiden Sie unnötiges Abbremsen und schnelles Beschleunigen.
• Richtiger Reifendruck
  Pumpen Sie die Reifen dem Untergrund entsprechend auf.
  Im Gelände: möglichst tiefer Druck; auf Asphalt: möglichst hoher Druck.
  
  

Gewisse Dinge können Sie selbst austauschen und reparieren…

… und andere Dinge sollten Sie wiederum besser einem Profi überlassen.

Ein Loch im Schlauch oder einen heruntergefahrenen Reifen können Sie problemlos selbst reparieren oder austauschen. Ganz allgemein hilft es, wenn Sie wissen, wie Sie einen Platten auch unterwegs beheben. Wie Sie einen Schlauch oder einen Reifen wechseln, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Wie oben erwähnt, müssen Sie zudem die Kette von Zeit zu Zeit auswechseln – auch das geht ganz einfach. Wann der Zeitpunkt für den Wechsel kommt, und wie Sie vorgehen sollten erfahren Sie in dieser Anleitung.

Ebenfalls ohne weiteres austauschbar sind die Lenkergriffe und der Sattel. An beiden Dingen nagt nämlich der Zahn der Zeit – gummierte Lenkergriffe werden mit der Zeit klebrig und beim Sattel kann das Polster härter werden und an den Seiten abbröckeln.

Alle anderen Arbeiten am E-Bike sollten Sie besser von einem Experten durchführen lassen, damit Sie kein Sicherheitsrisiko eingehen. Insbesondere bei den schnellen 45 km/h E-Bikes dürfen Sie keine Teile verbauen, die das Fahrverhalten beeinflussen oder vom Hersteller nicht freigegeben sind. Bei einem Unfall könnten die Konsequenzen sein, dass die Versicherungen die Zahlung ablehnen und dass Sie für alle Kosten selbst aufkommen müssen.