
10 Tipps für eine kühle Wohnung im Sommer
An heissen Sommertagen kann die Hitze nicht nur draussen, sondern auch in der Wohnung beinahe unerträglich werden. Damit Sie solche Tage unbeschadet und mit einem kühlen Kopf überstehen, haben wir zehn Tipps für Sie zusammengestellt. Einige davon helfen Ihnen dabei, zu verhindern, dass sich die Luft in Ihrem Zuhause stark aufwärmt. Andere unterstützen Sie dabei, sich an Hitzetagen zu erfrischen und diese etwas weniger unangenehm zu machen.
Tipp 1: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung
Direktes Sonnenlicht auf und durch die Fensterscheiben sorgt dafür, dass sich die Luft im Zimmer schnell aufwärmt. Sorgen Sie wenn möglich für Sonnenschutz auf der Aussenseite, damit die Strahlen die Fenster gar nicht erst erreichen.
- Zu diesem Zweck eignen sich beispielsweise Fensterläden, Storen, Outdoor-Vorhänge oder Sonnensegel. Auf der Innenseite der Fenster angebrachte Fensterfolien, Vorhänge oder Rollläden schützen zwar ebenfalls, sind aber nicht gleich wirkungsvoll, da sich die Glasscheiben ja trotzdem aufwärmen.
- Mit Karton und auf der Aussenseite befestigter Alufolie könne Sie einen reflektierenden Sonnenschutz fürs Fenster auch einfach selbst herstellen. Da die Folie aber je nach Sonneneinstrahlung stark blenden kann, verwenden Sie sie besser nicht auf einer Hausseite, die einer Verkehrsstrasse zugewandt ist.
- Richten Sie sich beim Schliessen der Läden, Storen oder Vorhänge nach dem Lauf der Sonne: Verdunkeln Sie am Morgen die Ostseite, am Mittag die Südseite und am Nachmittag die Süd- und die Westseite des Gebäudes.
Wenn Sie um das Haus herum einen Garten haben, steht Ihnen eine wirkungsvolle längerfristige Lösung offen:
- Pflanzen Sie schattenspendende Bäume, deren Blattwerk im Sommer viel Licht vom Gebäude fernhält, und deren kahle Äste im Winter genügend Licht durchlassen.
- Kletterpflanzen wie Efeu oder wilder Wein halten ebenfalls die Sonnenstrahlung von der Hauswand ab und benötigen neben dem jährlichen Zurückschneiden nicht viel Pflege. Allerdings ziehen sie Insekten und Spinnen an und können mit ihren Haftwurzeln ältere oder besonders raue Hausfassaden beschädigen.
Tipp 2: Verwenden Sie helle Farben
Verschiedene Farben verhalten sich gegenüber dem Sonnenlicht unterschiedlich. Hell gestrichene Wände reflektieren mehr Licht und erwärmen sich daher weniger stark als dunkle. Das spielt bei der Fassade des Gebäudes, für die es aus diesem Grund auch spezielle Farben gibt, eine wichtigere Rolle als bei den Zimmerwänden.
Auch im Fall von Vorhängen eignen sich helle, undurchsichtige Stoffe oder metallische Textilien am besten. Bei Rollläden, Fensterfolien und weiteren Sonnenschutzarten existieren Modelle und Versionen mit reflektierender Beschichtung, die ebenfalls einen grossen Teil der Sonnenstrahlung zurückwirft.
Tipp 3: Schaffen Sie freien Raum in der Wohnung
Falls Sie froh sind um Argumente, um zu Hause etwas Ordnung zu schaffen, ist die Hitze vielleicht ein passender Grund für Sie. Denn aufgeräumte und nicht allzu vollgestellte Zimmer erleichtern die Luftzirkulation und damit eine ausgeglichenere Wärmeverteilung. Räumen Sie also nicht benötigte Möbel und Einrichtungsgegenstände während der ärgsten Hitzetage weg. Dicke Teppiche sind sehr gute Wärmespeicher und können genauso im Keller übersommern wie die Kuscheldecke oder die Sofakissen.
Tipp 4: Schalten Sie nicht benötigte Elektrogeräte aus
Der Computer, die Stereoanlage, der Fernseher und andere Elektrogeräte verbrauchen Energie und strahlen Wärme ab, im Normalbetrieb deutlich mehr als im Standby-Modus. Indem Sie nicht benötigte Geräte vollständig abschalten, sparen Sie nicht nur Strom, sondern profitieren gleichzeitig von einer geringeren Wärmeentwicklung in Ihrer Wohnung.
Eine Möglichkeit, um gleich mehrere Geräte aufs Mal zu steuern, sind Steckerleisten mit Schalter. Falls Sie ein Hauptgerät wie einen PC mit zusätzlichen Peripheriegeräten verwenden, bietet sich eine Master-Slave-Steckdosenleiste an. Diese schaltet die Zusatzgeräte automatisch zusammen mit dem Master-Gerät ein und aus.
Neben Küchen-, Haushalts- und Unterhaltungsgeräten erzeugen auch brennende Lampen Wärme. Schalten Sie also auch nicht benötigte Lichtquellen aus und rüsten Sie nach Möglichkeit auf LED-Leuchtmittel um. Diese haben eine deutlich geringere Wärmeentwicklung als Halogenleuchten oder gar als die alten Glühbirnen mit Metalldraht.
Tipp 5: Entdecken Sie die Vorzüge von kalter Küche
Mit warmen Speisen wärmen Sie nicht nur den Körper, sondern beim Kochen auch die Küche und die Wohnung. Bereiten Sie daher im Sommer je nach Lust und Laune ab und zu kalte Gerichte, Imbisse und Snacks zu. Ganz besonders bieten sich Salate aller Art an, aber auch "kalte Platten" mit Käse, Fleisch, Eiern, rohem Gemüse und vielen weiteren leckeren Zutaten. Überraschen Sie ein Geburtstagskind mit einer besonderen Tortenkreation anstelle eines gebackenen Geburtstagskuchens. Oder erfrischen Sie Ihre Gäste mit einer Joghurtcreme oder selbstgemachter Glace. Mixer und Glacemaschine erzeugen beim Betrieb zwar ebenfalls Wärme, aber deutlich weniger als Herd oder Backofen.
Wenn Sie trotz der Hitze kochen möchten, nutzen Sie auf jeden Fall die Dunstabzugshaube. Der Dunstabzug mit Abluftbetrieb befördert die warme und feuchte Luft sofort nach ihrer Entstehung nach draussen.
Tipp 6: Lüften Sie dann, wenn draussen die Luft am kühlsten ist
An heissen Sommertagen die Fenster aufzureissen, bringt in der Wohnung keine Erfrischung, solange die Aussentemperatur gleich hoch oder höher ist. Nutzen Sie daher entweder die frühen Morgenstunden oder warten Sie, bis die Luft abends oder nachts abkühlt. Öffnen Sie nach Möglichkeit mehrere Fenster auf gegenüberliegenden Gebäudeseiten, um für Durchzug zu sorgen (Querlüften). Wenn Sie nur auf Fenster auf einer Seite Zugriff haben, beispielsweise in einem Bürogebäude, sperren Sie ebenfalls mehrere Fenster auf (Stosslüften). Da auch Schränke Wärme speichern, können Sie auch dort für einen Luftaustausch sorgen, indem Sie die Schranktüren während des Lüftens öffnen.
Lassen Sie während der Hitzestunden tagsüber die Fenster und Türen möglichst geschlossen. Anwesende Personen und Tiere verbrauchen Sauerstoff und tragen mit Atmen oder Schwitzen auch zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Wenn Sie also feststellen, dass die Luft in der Wohnung stickig oder feucht wird, sollten Sie natürlich trotz der Hitze kurz mit Durchzug lüften. Sie können auch unsere 10 Tipps zum Senken der Luftfeuchtigkeit zu Hilfe nehmen.
Tipp 7: Verteilen Sie die frische Luft mit einem Standventilator
Ein Ventilator kühlt die Luft zwar nicht, sondern bewegt und verteilt sie nur. Genau von dieser Eigenschaft können Sie aber beim abendlichen Lüften profitieren. Stellen Sie den Ventilator zuerst mit der Frontseite zum offenen Fenster auf, so dass er die warme Luft aus dem Zimmer hinausbläst. Drehen Sie ihn nach ein paar Minuten um, damit er die kühlere Luft von draussen im Zimmer verteilt.
Ideal geeignet für diesen Verwendungszweck ist ein höhenverstellbarer Standventilator. Achten Sie aber auf jeden Fall darauf, dass das Gerät sicher steht und nicht durch einen plötzlichen Windstoss umgeworfen werden oder herunterfallen kann. Die unterschiedlichen Ventilatortypen sowie ihre Funktionen und Eigenschaften erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Tipp 8: Nutzen Sie Verdunstungskälte
Für den Übergang von Wasser zu Wasserdampf, also vom flüssigen zum gasförmigen Zustand, ist Wärmeenergie notwendig. Diese wird der Umgebung entzogen, die sich in der Folge abkühlt. Dieses physikalische Prinzip können Sie sich zunutze machen, indem Sie beispielsweise die Vorhänge befeuchten oder feuchte Tücher an einem Wäscheständer aufhängen. Die stetige Verdunstung sorgt jedoch nicht nur für Abkühlung, sondern auch für einen Anstieg der Feuchte. Daher ist dieser Tipp nur dann für Sie geeignet, wenn die relative Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause deutlich unter dem empfohlenen Maximalwert von 60 % für Wohnräume liegt.
Wie im vorhergehenden Tipp verstärken Sie auch hier die Wirkung, indem Sie einen Ventilator vor dem Wäscheständer mit den feuchten Tüchern platzieren. Der Luftzug verteilt die Verdunstungskälte schneller und besser im Zimmer. Statt feuchter Tücher können Sie eine mit Eiswürfeln gefüllte Schale vor dem Ventilator aufstellen. Durch die wirkungsvolle Zirkulation der kühlen Luft erzielen Sie so schnell eine spürbare Wirkung.
Tipp 9: Setzen Sie ein mobiles Klimagerät ein
Eine noch stärkere Wirkung auf die Raumtemperatur hat eine Klimaanlage, die die Luft aktiv kühlt. Wenn Sie es in der Hitze kaum aushalten und unsere anderen Tipps einen zu geringen Unterschied machen, erreichen Sie mit einem Klimagerät auf jeden Fall eine Verbesserung. Besonders wichtig ist dabei, dass die Kühlleistung des Gerätes mindestens der Grösse des vorgesehenen Raumes entspricht. Mobile Klimaanlagen führen die warme Luft über einen Abluftschlauch nach draussen. Da dafür in den meisten Fällen ein offenes oder zumindest gekipptes Fenster notwendig ist, sollten Sie gleichzeitig ein passendes Fensterdichtungsset kaufen. Sie können ein mobiles Klimagerät zwar problemlos von einem Raum in den anderen verschieben, müssen dort jedoch den Abluftschlauch und je nachdem auch die Fensterabdichtung neu installieren.
Alles, was Sie über mobile Klimageräte wissen sollten, zeigen wir Ihnen im Ratgeber zu Klimaanlagen und Luftkühlern. Sie erfahren dort unter anderem, wie Sie die Leistung bzw. die Raumgrösse berechnen. An anderer Stelle finden Sie eine allgemein gehaltene Anleitung zur Montage eines mobilen Klimagerätes.
Tipp 10: Erfrischen Sie sich selbst
Streng genommen handelt es sich hier nicht um einen Tipp für eine kühle Wohnung, sondern um mehrere kleine Ratschläge für ein angenehmes Körpergefühl an sehr heissen Tagen.
- Besonders wichtig ist es, viel und regelmässig zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen. Dies gilt erst recht, wenn Sie trotz der Hitze auf Sport nicht verzichten möchten. Machen Sie dabei aber einen Bogen um eiskalte Getränke, da diese den Körper belasten und die innere Heizung aktivieren. Trinken Sie Getränke mit Zimmertemperatur wie Mineralwasser, ungesüssten Tee, verdünnten Frucht- oder Gemüsesaft oder Schorle. Essen Sie besonders wasserhaltiges Obst und Gemüse wie etwa Wassermelonen, Erdbeeren, Gurken oder Blattsalate.
- Duschen Sie nicht heiss oder kalt, sondern lauwarm. Heisses Wasser kühlt den Körper nicht, während kaltes (wie die oben erwähnten eiskalten Getränke) den Kreislauf stark anregt.
- Kühlen Sie sich vor dem Schlafengehen ab, falls Sie auch nachts unter der Hitze leiden. Beispielsweise können Sie das Bettlaken oder Pyjama in einem Plastikbeutel in den Kühlschrank oder kurz ins Gefrierfach legen und erst anziehen, bevor Sie ins Bett gehen.
- Auch das ganz leichte Anfeuchten des Bettlakens oder des Pyjamas mit Wasser z. B. mithilfe einer handelsüblichen Sprühflasche oder Pflanzenspritze wirkt durch die Verdunstungskälte wahre Wunder. Dabei ist jedoch wichtig, dass Pyjama oder Laken nicht zu feucht werden, sonst fühlen sie sich nicht mehr angenehm an.
- Nehmen Sie eine kühlende Bettflasche mit zum Schlafen. Statt mit heissem Wasser wie im Winter füllen Sie sie einfach mit möglichst kaltem.
Erfrischende Getränke

Fühlen Sie sich wohl zu Hause
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