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Husten richtig behandeln

15.08.2022

Husten zehrt an den Kräften und kann einem regelrecht den Schlaf rauben. Zum Glück ist er in den meisten Fällen harmlos – er übernimmt sogar eine wichtige Schutzfunktion des Körpers. Erfahren Sie hier, wie Husten entsteht und was am besten gegen ihn hilft.

Auch wenn Husten unangenehm ist, stellt er einen wichtigen Reflex unseres Körpers dar: Durch das Husten entfernt unser Körper nämlich Staub, Krankheitserreger oder andere Fremdkörper aus den Atemwegen. Die Oberfläche der Atemwege besitzt Nerven, die sofort melden, wenn sich Fremdkörper festsetzen. Ein Hustenreiz wird ausgelöst und die Partikel mit hoher Geschwindigkeit nach draussen befördert.

Mögliche Ursachen

Genau genommen ist Husten keine Krankheit, sondern ein Symptom. Er entsteht als Reaktion auf eine Reizung der Atemwege. Mögliche Auslöser dafür gibt es verschiedene: Krankheitserreger wie Erkältungs- oder Coronaviren, Schadstoffe, Fremdkörper, aber auch psychischer Stress können Husten verursachen. Weiter kann bei Sodbrennen dadurch ein Husten entstehen, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und eine Reizung auslöst.

Besonders häufig entsteht Husten als Symptom einer Erkältung. Erkältungsviren gelangen auf die Schleimhaut, worauf diese mit einer erhöhten Schleimproduktion reagiert. Der Schleim wird dann gemeinsam mit den Viren ausgehustet.

Reizhusten vs. Husten mit Schleimbildung

Generell unterscheidet man unproduktiven Reizhusten von produktivem Husten mit Schleimbildung:

  • Reizhusten beschreibt trockenen Husten und wird auch unproduktiver Husten genannt, da kein Auswurf entsteht. Durch den fehlenden Schleim empfinden wir Reizhusten oft als kratzend und schmerzhaft.
  • Produktiver Husten hat eine wichtige Reinigungsfunktion, denn diese Art von Husten bringt Schleimbildung und Auswurf mit sich. Produktiven Husten sollten Sie also nicht unterdrücken. Ausgelöst wird er meist von Viren oder Bakterien, welche die Atemwege angreifen und die Produktion von Schleim anregen.

Bei einem Erkältungshusten leiden erkrankte Personen zu Beginn meist an einem trockenen Reizhusten. Dieser ist besonders lästig, da sich der Hustenreiz nicht unterdrücken lässt und für unruhige Nächte sorgt. Sobald die angegriffenen Schleimhäute genügend Schleim gegen die Erreger gebildet haben, wird der Husten produktiv. Das bedeutet, der Husten befördert Schleim aus den Atemwegen und transportiert so Krankheitserreger nach draussen. In der Abheilungsphase kann es erneut zu Reizhusten kommen, da die Schleimhäute geschwächt und sehr empfindlich sind.

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Exkurs: Bronchitis

Leiden Sie unter starkem Husten mit Schleim? Dabei könnte es sich um eine Bronchitis handeln. Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den unteren Atemwegen, den sogenannten Bronchien. Verursacht wird die Krankheit meist durch Viren. Gerade in den Wintermonaten ist die Bronchitis weitverbreitet, sie tritt oft gemeinsam mit oder nach einer Erkältung auf.

Typischerweise startet sie mit einem trockenen Reizhusten und geht dann in einen produktiven Husten über, sobald sich der Schleim löst und abgehustet werden kann. Zu den Begleitsymptomen zählen Halsweh, Schnupfen, Müdigkeit und in manchen Fällen Fieber. In den meisten Fällen heilt die Bronchitis innerhalb von zwei Wochen ab. Dauert sie länger oder wird chronisch, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen.

Wann zum Arzt?

Auf Dauer greift Husten die Schleimhaut der Atemwege an und macht sie noch anfälliger für Krankheitserreger. Aus einem harmlosen Husten kann so chronischer Husten entstehen, der die Bronchien angreift. Suchen Sie deshalb einen Arzt auf, wenn ein hartnäckiger Husten länger als zehn Tage dauert. Weitere Gründe für einen Arztbesuch sind:

  • Hohes Fieber
  • Schmerzen beim Atmen oder Atemnot
  • Eitriger oder blutiger Auswurf
  • Wenn die Beschwerden zunehmend schlimmer werden, anstatt abzuklingen

Was hilft bei Husten?

Ein unkomplizierter Husten verschwindet in der Regel, ohne dass Medikamente zum Einsatz kommen müssen. Wichtig ist, ausreichend zu trinken – mindestens 2 Liter pro Tag – und sich genügend Ruhe zu gönnen, damit sich der Körper erholen kann. Etwas Bewegung an der frischen Luft tut ebenfalls gut. Achten Sie ausserdem auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, um Ihr Immunsystem optimal zu unterstützen. Raucher und Raucherinnen verzichten am besten aufs Rauchen, da es die Erkrankung verlängert.

Hustensirup gilt als Klassiker bei Husten. Viele Produkte haben pflanzliche Inhaltsstoffe, beruhigen den Hustenreiz und schmecken auch noch lecker. Je nachdem, ob es sich um trockenen Reizhusten oder produktiven Husten mit Schleimbildung handelt, empfiehlt sich ein Produkt mit hustenstillenden oder hustenlösenden Eigenschaften.

Hustenstiller bei Reizhusten

Der trockene Reizhusten kann besonders nachts sehr mühsam sein und einen wiederholt aus dem Schlaf reissen. Hier können Hustenstiller, auch Hustenblocker oder Antitussiva genannt, helfen. Sie dämpfen die Hustenanfälle und schonen so die gereizte Schleimhaut.

Allerdings sollten Sie chemische Hustenstiller nicht länger als eine Woche verwenden, da einige Wirkstoffe, z.B. Codein, abhängig machen können. Ausserdem wirken sie direkt im Hirn. Dort unterdrücken sie zwar den Hustenreiz, gleichzeitig dämpfen sie aber den Atemantrieb. Häufig führen Hustenblocker zu Müdigkeit und einer schlechteren Reaktionsfähigkeit – Autofahren sollten Sie dann nicht mehr.

Hustenblocker kommen nur bei unproduktivem Husten zum Einsatz. Beim produktiven Husten ist es nämlich wichtig, dass der Schleim ausgehustet wird. Verbleibt der Schleim in den Atemwegen, kann sich das Atmen erschweren und Bakterien können sich leichter ausbreiten.

Pflanzliche Hustenstiller enthalten als Wirkstoff Isländisch Moos, Spitzwegerich oder Eibisch. Diese Heilpflanzen besitzen schleimbildende Zuckerstoffe, die sich als Schutzschicht über die gereizten Schleimhäute legen und so den Reizhusten lindern.

Bei Reizhusten sind ausserdem Hustensprays empfehlenswert. Sie lindern rasch den Hustenreiz und sind praktisch für unterwegs. Der Spray befeuchtet und schützt die Schleimhaut, sodass die Hustenstärke und -häufigkeit nachlassen.

Produktempfehlungen Hustenstiller

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Hustenlöser bei zähem Schleim

Hustenlöser helfen, den Schleim in den Bronchien zu verflüssigen, damit er sich leichter abhusten lässt. Sie bieten vor allem dann Linderung, wenn zäher Schleim die Atemwege blockiert.

Neben chemischen Wirkstoffen wie Acetylcystein und Ambroxol gibt es auch pflanzliche Mittel, die schleimlösend wirken. Dazu zählen Eukalyptus, Myrte und Thymian. Für die Einnahme können Sie zwischen Tabletten, Hustensirup und Hustensaft wählen.

Zusätzlich fördern Erkältungssalben mit ätherischen Ölen die Durchblutung und können helfen, Schleim zu verflüssigen. Aufgrund des intensiven Duftes werden sie häufig während der Nacht verwendet.

Produktempfehlungen Hustenlöser

Hustenbonbons und Lutschtabletten

Die wohltuenden Helfer eignen sich besonders für unterwegs oder bei der Arbeit. Sie beruhigen den Hustenreiz und legen sich wie ein Schutzfilm auf die gereizte Schleimhaut. Einige Pastillen und Bonbons wirken zusätzlich schleimlösend und eignen sich somit bei produktivem Husten.

Produktempfehlungen Hustenbonbons und Lutschtabletten

Was sonst noch hilft

Um Husten zu lindern, ist es wichtig, die Schleimhäute der Atemwege schön feucht zu halten. So können sie die Krankheitserreger optimal bekämpfen. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent ist ideal. Benutzen Sie bei zu trockener Luft einen Luftbefeuchter oder hängen Sie ein feuchtes Handtuch über die Heizung.
  • Inhalieren gehört zu den ältesten und bewährtesten Behandlungsmethoden bei Atemwegsbeschwerden wie Husten oder Schnupfen. Inhalationslösungen mit Kochsalz, Kamille oder Thymian helfen, trockene Schleimhäute zu befeuchten.
  • Eine hohe Flüssigkeitszufuhr sorgt dafür, dass sich der Schleim verflüssigt, und erleichtert das Abhusten. Trinken Sie stilles Wasser oder Tee. Verschiedene Gesundheitstees bieten sich besonders an: Lindenblütentee bei Reizhusten, Thymian- und Holunderblütentee bei Husten mit Schleimbildung.

Zusätzlich sollten Sie für angenehme Wärme sorgen. Halten Sie nicht nur Brustkorb, Schultern und Hals warm, sondern auch Ihre Füsse. Warme Wollsocken oder ein wärmendes Fussbad sind empfehlenswert.

Bei festsitzendem Schleim hilft ausserdem eine Klopfmassage, das Hustensekret zu lösen. Die Impulse gelangen über die Brustwand in das Lungengewebe, wo die Flimmerhärchen aktiviert werden. Der festsitzende Schleim löst sich leichter und kann abgehustet werden. Klopfen Sie beim Ausatmen sanft auf den Rücken – massieren Sie von unten nach oben.

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